Katja Ebstein im Lustspielhaus München

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Ein Abend in der Achterbahn mit 
Katja Ebstein 


23.Juni 2012
im
Lustspielhaus München 

 

 

 

 


 
© DerMusikjournalist

 

Mit ihrem Programm „ Na und … Wir leben noch!“ gastierte Katja Ebstein im Lustspielhaus München.

Die Sängerin, bekannt durch ihre markante Stimme und ihren Liedern wie „Theater“ oder „Wunder gibt es immer wieder“, ist seit September 2007 ( Premiere im Kubiz Unterhaching ) mit diesem Bühnenprogramm auf Tour.
Nachdem der fantastische Pianist Stefan Kling den Abend eröffnet hatte wurde dem Publikum schnell klar, dass es sich hier nicht nur um ein Programm aus Liedern, Lyrik und Schauspiel handeln würde. Zu tief zogen einen die vertonten Gedichte von Tucholsky, Heine, Hannes Wader und Dieter Hüsch herunter. Nicht nur der Inhalt dieser Lyrik, nein, besonders die Art und Weise, wie diese vorgetragen wurde. Viele Gäste sehnten nur noch die Pause herbei. Einige, um zu gehen, und viele in der Hoffnung, es würde, wie angekündigt, etwas heller werden. Man musste schon ein großer Fan von Katja Ebstein sein, so wie ihr Exmann Christian Bruhn und viele Weggefährten, die an diesem Abend auch ihre Gäste waren.

Nach der Pause veränderte sich das Liederbild in Richtung Schauspiel. Gesungene Lieder aus der Sicht eines Kindes ist sicher Geschmackssache. Lieder vorzutragen von Konstantin Wecker auf „seiner“ Bühne ein wirklich schweres Unterfangen. Mit „Vater´s Land“ Hannes Wader zu huldigen, diesen als langjährigen Freund zu verstehen, aber dennoch zu vergessen, dass er genau am heutigen Tag seinen 70. Geburtstag feiert, lässt doch einige Fragen offen.
So wie dieser ganze Abend an dem man ihr vieles, was sie vortrug, nicht abnahm. Es gab nur wenige Momente in denen sich das Publikum wohl fühlte. „Sag mir, wo die Blumen sind“ war einer dieser Momente. Aber auch nur solange Katja Ebstein im ruhigen Bereich sang. Sobald sich die Töne lauter und höher befanden wurden diese einfach nur noch schrill.
Die Zeiten dieser wundervollen, warmen, kraftvollen Stimme sind wohl leider auch vorbei.