Pippo Pollina im Lustspielhaus München

Pippo Pollina Trio

Pippo LH Banner

Lustspielhaus München am 02. Oktober 2014

02. Oktober 2014. Erster Tag von drei Vorstellungstagen im Lustspielhaus München.
Für Pippo Pollina, dieses Mal in kleiner Besetzung mit Roberto Petroli (Saxophon, Klarinette, Keyboard) aus Italien und Max Kämmerling (Akustikgitarre, E-Gitarre), beheimatet in der Schweiz, heißt es gleich zu Anfang: Ausverkauft! Diese kleine Besetzung zeigt wieder einmal, weniger ist sehr oft mehr. Es ist ein Abend, an dem das Publikum nicht nur die Lieder genießen kann sondern auch die großartige Qualität eines jeden Musikers. Max Kämmerling besticht besonders an der Akustikgitarre. Flink zupfen seine Finger die Melodien, begleitet von Pippo Pollina an seiner Gitarre. Ein unglaublich exaktes Zusammenspiel welches an Qualität kaum zu übertreffen ist. Roberto Petroli ist hauptsächlich der Klarinetten und Saxophon Virtuose, spielt aber auch das Keyboard. Seine Art zu spielen ist eine Mischung aus absoluter Perfektion der feinen Töne, eine große Prise Charme mit viel Witz und Schalk. Er gibt dem weiblichen Publikum das Gefühl, dass er für jede einzelne persönlich spielt, nur für sie. In der Pause und nach dem Konzert sammeln sie sich um ihn, reden mit ihm, er lächelt freundlich und nickt mit dem Kopf, gibt Autogramme. Kaum jemand merkt, dass er kein Wort Deutsch versteht. Sprachen sind einfach nicht nötig, wenn Musik verbindet. Und genau das ist auch die große Kunst des Liedermachers Pippo Pollina (Vocal, Gitarre, Charango, E-Piano). Seine Musik, seine Lieder, seine Art Geschichten zu erzählen, musikalisch und zwischen den Liedern Erzählungen voller Leidenschaft und in den Erinnerungen schwelgend, vermittelt er dem Publikum das Gefühl persönlich dabei gewesen zu sein. Ob in seiner Heimat Sizilien, in seiner Wahlheimat der Schweiz oder auf seinen Reisen, jeden Moment fühlt das Publikum seine Gefühle, steht mit ihm suchend in Wilhelmshaven, wo denn das Meer geblieben sei.

Es ist der Abend der großen Gefühle die einen tragen zwischen Melancholie und Fröhlichkeit. Im Publikum sind einige Zuhörer welche Pippo Pollina von der „Süden-Tour“ mit Werner Schmidbauer und Martin Kälberer her kennen. Manche begleiten ihn schon viele Jahre oder haben ihn und seine Musik zusammen mit Konstantin Wecker kennen gelernt. Für ein paar wenige ist es das erste Mal, dass sie Pippo Pollina, seine Musik und seine Art seine Geschichten zu erzählen, erleben dürfen.
Doch eines haben alle gemeinsam: Sie alle haben einen einzigartigen Abend erlebt. Und sie danken es ihm und seinen Musikern mit ruhigen Zuhören, mitsingen, fröhlichem Lachen und immer wieder mit langanhaltendem Applaudieren. Und auf dem Nachhauseweg hört man manchmal ein „Bella Ciao“. Glückliche Konzertbesucher, die eine oder mehrere CDs in der Hand halten, deren Cover die Autogramme der drei Musiker zieren.

 

 

© Bericht und Foto: Erika Urban