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Knockin´ on Heaven´s Door

Knockin´ on Heaven´s Door – Das Musical
Stadttheater Fürth - Premiere am 21. Oktober 2021

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Das Rock´n´ Road Musical nach dem Film von Till Schweiger und Thomas Jahn


Nach zwei umjubelten Previews stand heute endlich die Premiere von
„Knockin´ on Heaven´s Door“ auf dem Spielplan des Stadttheaters in Fürth. Die Sitzplätze waren ca. ¾ ausverkauft. 3G+ machte es möglich, dass es ein uneingeschränktes Vergnügen ohne Masken wurde.

Der erste Blick auf die Bühne: eine große „Brücke“, rechts und links durch einen Stufen-Auf-und-Abgang verbunden. Diese Brücke war maßgeblich an den Szenenveränderungen beteiligt und verdeckte die Musiker im hinteren Bereich. Schnell war der Wechsel vom Krankenhaus, zum Etablissement, zum Hotelzimmer und zu den Autofahrten und deren Ziele vollbracht. Viele Einstellungen wurden durch Videoprojektionen vervollständigt. Die Kostüme sind der Zeit angepasst, in der das Musical spielt.

Schon der Beginn der Geschichte hat seine Feinheiten. Zwei junge Männer treffen sich in einem Krankenhaus kennen. Beide sind so verschieden, dass sie sich vermutlich niemals kennen gelernt hätten. Doch es verbindet die Beiden ihre unheilbare Krebserkrankung. Sie schließen Freundschaft. Bis zur Pause wird das Stück ganz klar von den Hauptpersonen getragen. Dominik Hees als Martin Brest, der quirlige, lebenshungrige Part des Duos. Das ist seine Rolle! Er sprüht, belebt und füllt die Bühne. Rudi Wurlitzer, der noch nichts in seinem Leben wirklich erlebt hat, wird wundervoll von Jonas Hein gespielt. Zurückhaltend, alles hinnehmend. Beide sind stimmlich einfach wundervoll. Um ihre letzten Tage gemeinsam genießen zu können, stehlen sie einen himmelblauen Mercedes-Oldtimer, der zuvor von Frankie an zwei Ganoven übergeben wurden ist. Außer Frankie, die Besitzerin eines „Verwöhn-Etablissement“, weiß keiner, dass sich im Kofferraum des Wagens 1 Millionen Mark befindet. Diese Dame wird von Sidonie Smith verkörpert.
Im 1. Akt war leider allgemein irgendwie der Wurm drinnen. Abgesehen vom Ton, der Bandtechnisch leider recht laut war, stimmte einiges nicht, auch die Stimme von
Sidonie Smith. Es war, als würden nicht nur Martin und Rudi zusammenwachsen müssen. Auch die sonst sehr gut und zusammenhängend erzählte Geschichte, sowie die beiden Ganoven Henk und Abdul, konnten viele im Publikum nicht überzeugen. Es wirkte irgendwie zäh und wurde lediglich von der Art, wie Pedro Reichert den Part von Abdul spielte, aufgelockert. Mit ihm und seinen Wortverwechslungen kam das Publikum aus dem Lachen oft nicht heraus. Auch Detlev Leistenschneider war ein hervorragender Henk. Ein Gaunerpärchen zum Schmunzeln. Immer wieder tauchte Thomas Hohler in den verschiedensten Rollen auf, u.a. als Tod und im zweiten Akt als singender Autoverkäufer. Er ist ein Darsteller dessen Stimme und Auftreten immer etwas Besonderes ist. Doch tatsächlich, nicht nur die ungleichen, totkranken Männer, sondern die gesamte Cast, das Stück für sich incl. der Lieder, wuchsen zusammen. Nach der Pause stieg die Intensität an, es wurde gefühlvoller und auch Sidonie Smith zeigte, was sie wirklich kann. Ihre Songs klangen rein und kraftvoll durch das Theater. Nun war auch das Publikum da und wurde von diesem Kultfilm, der zum Musical wurde, mehr als abgeholt.

Bis zum letzten Ton war es nun das reine Vergnügen. Die Geschichte, und wie diese dem Publikum vorgestellt wurde, war mehr als gefühlvoll und berührend. Die Songs zum Dahinschmelzen und am Schluss, das große Finale „Knockin´ on Heaven´s Door“. Das Publikum feierte begeistert diesen Abend mit allen was dazugehörte. Auch das kleine Tief am Anfang, das zu einem großen Hinaufschwingen bis zum Himmel wurde. Und das sicherlich bei niemanden ohne ein paar Tränen.


"Knockin´on Heaven´s Door" am Stadttheater Fürth ist einfach ein MUST SEE für jeden Musicalfan.

Vorstellungsdauer: 2 Std. 40 Minuten incl. 20 Minuten Pause

Bis zum 30. Oktober 2021 finden insgesamt 14 Aufführungen statt. Tickets und alle Infos findet ihr HIER.


Besetzung:

Martin Brest – Dominik Hees
Rudi Wurlitzer – Jonas Hein
Henk – Detlef Leistenschneider
Abdul – Pedro Reichert
Frankie – Sidonie Smith

Ensemble: Sabine Bönecker, Christopher Dederichs, Ulrike Figgener, Dennis Henschel, Thomas Hohler, Lauren Hearnden Mayer, Clara Mills-Karzel, Livia Wrede


Band: Jürgen Grimm/Johannes Still (Leitung und Keyboard)
           Andreas Blüml (Gitarre)
           Christoph Huber (Schlagzeug)
           Christoph Kilgenstein (Gitarre)
           Norbert Meyer-Venus (Bass)
           Norbert Nagel (Saxofon, Klarinette, Keyboard)

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© Der Musikjournalist – Erika Urban // Irrtümer und Änderungen vorbehalten.

 

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